Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft ist mit einer an den Nettokasseneinnahmen der Spielgeräte gemessenen Umsatzquote von 3 % Teil des 139 Mrd. € Jahresumsatz generierenden Freizeitmarktes in Deutschland.
Die Bruttospielerträge aller legalen Anbieter auf dem Glücks- und Gewinnspielmarkt summierten sich im Jahr 2021 auf 9,4 Mrd. €, wovon der Anteil der Unterhaltungsautomatenwirtschaft auf Basis der Kasseneinnahmen 53 % beträgt.
Die Nettoumsätze der Branche betrugen 2021 insgesamt 4,8 Mrd. € (2019: 5,5 Mrd. €), wovon
4,2 Mrd. € (2019: 5,2 Mrd. €) auf die Umsätze aus Unterhaltungsspielgeräten und 577 Mio. € (2019: 350 Mio. €) auf die Umsätze der Automatenindustrie entfallen.
Die Unternehmen haben damit einen Umsatzeinbruch um 13 % gegenüber 2019 zu verzeichnen. Gegenüber dem Jahr 2017 beträgt der Rückgang 38 %.
Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft ist mittelständisch geprägt und gliedert sich in mehr als 5.100 Unternehmen in den Bereichen Industrie und Großhandel sowie Betrieb von Spielhallen und Automaten in der Gastronomie.
In den Unternehmen der Unterhaltungsautomatenwirtschaft arbeiten 64.000 Menschen mit einem Anteil von 75 % an weiblichen Beschäftigten, darunter viele junge Menschen als Auszubildende in den beiden automatenspezifischen Berufen Fachkraft für Automatenservice und Automatenfachfrau/-mann. Darüber hinaus bilden die Betriebe in zahlreichen weiteren Ausbildungsberufen aus.
Bundesweit werden insgesamt 180.000 Geldspielgeräte betrieben. Hinzu kommen Unterhaltungs- und Sportspielgeräte wie Billard, Darts, Kicker. Von den 180.000 Geldspielgeräten (2019: 225.000 Geräte) sind 57.000 Geräte (2019: 75.000 Geräte) in gastronomischen Betrieben und 123.000 Spielgeräte (2019: 150.000 Geräte) in 8.500 Spielhallen aufgestellt.
Der Geldspielgerätebestand ging ausgehend von 2014 mit 269.000 Geräten von Jahr zu Jahr signifikant zurück, insgesamt um ein Drittel auf 180.000 Geldspielgeräte im Jahr 2021. Ursachen sind die auf Bundes- und Landesebene vorgenommenen, hauptsächlich auf eine quantitative Reduzierung des Angebots sowie Attraktivitätseinschränkungen der Geldspielgeräte zielenden, gesetzlichen Änderungen. Es wird deshalb mit einer weiter rückläufigen Entwicklung gerechnet, da auch zunehmend ein deutschlandweites Wachstum illegaler Glücksspielangebote vor Ort zu verzeichnen ist.
Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft setzt sich hingegen für einen mit den Vorgaben für andere Glücksspielbereiche vergleichbaren, rein qualitativ orientierten Regulierungsansatz ein, der eine weitere Stärkung des Jugend- und Spielerschutzes mit der Gewährleistung des im Glücksspielstaatsvertrag festgeschriebenen Kanalisierungsauftrages hin zu legalen Spielangeboten verbindet.
Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft leistete im Jahr 2021 insgesamt 1,2 Mrd. € an Steuern und sonstigen Abgaben, davon entfallen 433 Mio. € auf kommunale Vergnügungsteuern.
Insgesamt spielen ca. 10 Mio. Menschen ab 18 Jahren an Geldspielgeräten, davon 5 Mio. gelegentlich.
Weiterführende Informationen zu den Wirtschaftsdaten finden Sie unter Wirtschaftsstudien.