In der Fachabteilung Waren- und Leistungsautomaten des VDAI sind innovative Hersteller von modernen High-Tech-Vollautomaten sowie entsprechendem Zubehör vertreten. Der automatisierte Warenvertrieb bietet Qualität und Zuverlässigkeit. Mit Blick auf die Kundenakzeptanz dominieren Flexibilität und Produktvielfalt die heutige Automatengeneration. Die Vending-Branche entwickelt stetig neue Lösungen, z.B. komplett automatisierte 24/7-Storekonzepte auf Basis von Automaten und intelligenten Kühlschränken (Smart Fridges).
Ein wichtiger Teilbereich des Wirtschaftszweigs Automatenindustrie sind daneben die Hersteller von Zahlungssystemen. Münzprüfer und Banknotenleser sind dabei immer noch der technische Standard. Aber etwa 50 % aller Vending-Automaten sind heute darüber hinaus mit bargeldlosen Zahlungssystemen ausgestattet (z.B. kontaktlose Chipkarten, kontaktlose Kreditkarten, Smartphone-Bezahlsysteme, Bezahl-Apps und Near-Field-Communication-Technologien).
Der Vending-Markt ist mittelständisch geprägt und besteht im Bereich der Automaten-Dienstleister aus mehr als 1.000 kleineren und mittelgroßen Unternehmen. Insgesamt sind ca. 17.500 direkt beschäftigte Mitarbeiter in diesem Segment tätig. Die Zukunftssicherung durch eigene automatenspezifische Ausbildungsberufe (Automatenfachfrau/-mann) hat auch aufgrund des Fachkräftemangels einen hohen Stellenwert.
2022 wurden täglich in Deutschland rund 11,7 Mio. Getränke und Snacks aus Vending-Automaten verkauft, unterteilt in 75 % Heißgetränke, 16 % Kaltgetränke, 7 % Snacks und 2 % Food. Der Produktumsatz im Bereich Getränke- und Verpflegungsautomaten betrug für 2022 ca. 2,87 Mrd. € (+17,4 % zu 2021 / -2,2 % zu 2019). Ergänzend zu diesem Umsatz erwirtschaften Automaten-Dienstleister weitere Umsätze (ca. 960 Mio. €) aus dem technischen Service, dem Handel mit Füllprodukten sowie dem Geschäft mit leitungsgebundenen Wasserspendern. Der Gesamtumsatz lag somit bei rund 3,83 Mrd. €.
Die Vending-Branche ist bis heute von den Auswirkungen der Covid-Pandemie betroffen. Während sich die Mobilität der Menschen auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie bewegt, haben viele Unternehmen hybride Arbeitsmodelle eingeführt. Ebenso beeinflussten Liefer- sowie Energieengpässe den Markt. Die Anzahl der Einzelverkäufe lag im Jahr 2022 etwa 17 % unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Eine Preiserhöhung war im Jahr 2022 unvermeidlich. Dadurch stieg der Umsatz im Automatenverkauf um 16,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Vorkrisenniveau konnte dennoch bisher noch nicht erreicht werden.
Bundesweit sind insgesamt ca. 617.300 Getränke- und Verpflegungsautomaten aufgestellt, davon rund 408.900 Heißgetränkeautomaten (66 %), 115.600 Kaltgetränkeautomaten (19 %) und 92.900 Automaten für Snacks und Food (inkl. Kombigeräten). Die multifunktionalen High-Tech-Automaten werden zu 72 % in Betrieben zur Zwischenverpflegung der Beschäftigten und zu 28 % im Public-Vending (z.B. Schulen, Behörden, Krankenhäuser, Hotels, Bahnhöfe oder Flughäfen) eingesetzt.
Hinzukommen rund 250.000 Zigarettenautomaten und ca. 550.000 Kleinautomaten (Parkschein-, Kaugummi-Automaten etc.). Die Anzahl dieser Automaten ist weitgehend statisch.
Zukunftsprognosen: Das Vor-Ort-Catering wird an vielen Orten zunehmend unprofitabel, was die wachsende Beliebtheit automatisierter Verpflegungskonzepte verstärkt. Viele Neueinsteiger kommen in den Markt. In leerstehenden Ladenlokalen werden automatisierte Shops eröffnet. Das Zielpublikum reicht von jungen Menschen zur Versorgung mit Trend-Artikeln bis zur Unterstützung strukturschwächerer Gebiete mit Artikeln des täglichen Bedarfs. Zudem strukturieren viele Hotels um, weg von Minibars hin zu Mini-Shops, Smart Fridges oder klassischen Automaten, die in der Lobby mit Meetingpoints gestaltet werden können. Auch Krankenhäuser verändern vielfach den Grad der Automatisierung in vorhandenen Cafeterien, um personal-, zeit- und kostenschonend Patienten und Gäste qualitativ hochwertig zu versorgen.
Am Arbeitsplatz wünschen sich 83 % der Konsumenten eine professionelle Kaffeeversorgung. Die 24/7-Einsatzfähigkeit der Automaten ist insbesondere im Schichtbetrieb oder am Wochenende unentbehrlich. Die Branche geht auch von einem weiteren deutlichen Anstieg (+100 %) bei Frischeprodukten (Sandwich, Wrap, Suppe, Salat und Joghurt) aus, die über automatisierte Mikro-Supermärkte (ohne Personal) bzw. Smart Fridges bereitgestellt werden. Eine große Mitarbeiterzahl kann damit umfassend für den direkten Verzehr oder mit Lebensmitteln für zu Hause versorgt werden.